Kafka: Foran Loven -  hypertekstualiseret af Elias Ole Tetens Lund

Rosenzweig, Franz 1886- 1929

Nært samarbejde med Martin Buber -  Samtidig med Kafka

Paul Mendes-Flohr i en artikel om F.R.
www.hagalil.com/buch/campus/rosenzweig.htm

In einer seiner letzten Vorlesungen an der Universität Marburg sprach der angesehene Philosophieprofessor (Hermann Cohen)  über den "Gottesbegriff", den er als ein rationales Konstrukt ansah, das den ewigen Fortbestand der physischen Welt garantierte und so die notwendige Voraussetzung für die der vernünftigen Menschheit durch die Vernunft auferlegten ewigen moralischen Pflichten sei. Am Schluß der Vorlesung kam ein einfacher osteuropäischer Jude auf Cohen zu - das heißt ein traditionell erzogener Jude, der von der Bildung und der kritischen Reflektiertheit des Westjuden unbeeinflußt war. In gebrochenem Deutsch räumte dieser Besucher aus dem Osten ein, daß er von dem gelehrten Vortrag zwar nicht viel begriffen, aber dennoch eine Frage hätte: Herr Professor Cohen, wo ist bei all Ihren Worten über Gott Ribono shel ha'Olam, der Schöpfer und Erhalter der Welt, der Gott des traditionellen jüdischen Gebets? Tief betroffen soll der alte Cohen, der von seinem Vater, einem Hasan (Kantor) in einem deutschen Dorf in der Nähe der polnischen Grenze in traditioneller Weise erzogen worden war, daraufhin reuig den Kopf gesenkt haben und in Tränen ausgebrochen sein. Dieser Augenblick der Wahrheit weist nach Rosenzweigs Meinung hin auf die bei Cohen einsetzende Abkehr von einem starren Rationalismus und philosophischen Idealismus und seine Hinwendung zu einer Art religiösem Existentialismus der es ihm erlaubte, die ontologische Bedeutung religiöser Empfindungen und Erfahrungen anzuerkennen. Es ist jedoch überzeugend nachgewiesen worden, daß diese und ähnliche Anekdoten, die er über den Mann erzählte, den er als seinen Mentor ansah, uns wenig Aufschluß über Cohens tatsächliche Entwicklung geben, sondern offenkundig von Rosenzweigs geistlicher Phantasie ausgehende Projektionen sind, die uns einen tiefen Einblick in seine eigene religiöse Orientierung verleihen.